Unwettereinsatz in Thörl am 17.07.2024
Einsatzgrund: |
Unwetter |
Einsatzdatum: |
17.07.2024 |
Zeit der Alamierung: |
00:15 Uhr |
Einsatzende: |
20:00 Uhr |
Alamierung durch: |
Sirenenalarm und SMS |
Einsatzort: |
Thörl, Palbersdorf, Apfelhube |
Fahrzeuge: |
RLF-A 2000, LFB-A, MTF-A |
Kameraden im Einsatz: |
40 |
Kameraden in Bereitschaft: |
- |
Weitere Einsatzkräfte: |
Rotes Kreuz, BFV BM, GU, HB, WZ |
Als in der Nacht, des 16. Juli, eine massive Unwetterfront über mehrere Teile der Obersteiermark zog, konnte noch niemand das Ausmaß der verheerenden Schäden in den Gemeinden Aflenz und Thörl erahnen.
Sintflugartige Regenfälle ließen den Feistringbach zu einem reißenden Fluss anschwellen. Die unglaublichen Wassermassen sorgten für eine unfassbare Zerstörung insbesondere im Zentrum von Thörl sowie in den Ortsteilen Palbersdorf und Apfelhube. Das traurige Ergebnis davon waren Menschenrettungen, weggerissene Fahrzeuge, Überschwemmungen, Verklausungen, überflutete Keller und Häuser. Aufgrund der überfluteten Fahrbahn musste die B20 zwischen Kapfenberg und Thörl komplett gesperrt werden.
Gegen 23:00 Uhr, des 16. Juli, wurde man zum ersten Einsatz, einem überfluteten Keller, alarmiert. Kurz danach überschlugen sich die Ereignisse. Bereits über Funk wurde allen Beteiligten sehr schnell das Ausmaß dieses Unwetters bewusst. Um die weiteren Einsätze möglichst rasch abarbeiten zu können, wurden zur Unterstützung die Freiwilligen Feuerwehren St. Ilgen und Turnau alarmiert. Kurz nach 01:00 Uhr musste zudem der 2. Technische Zug (Hochwasser Zug) des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck/Mur zu einem Katastrophen Hilfsdienst (KHD) Einsatz alarmiert werden.
Gegen 02:15 wurde aufgrund massiven Überschwemmungen und der daraus resultierenden Gefahr für die Bevölkerung vom Land Steiermark Zivilschutzalarm ausgelöst.
Nun galt es unzählige Keller und Garagen mit Hilfe von Schmutzwasser- und Tauchpumpen auszupumpen. Einfahrten und Straßen von Bäumen zu entfernen und mit Schaufeln von Schlamm zu befreien. Ebenfalls musste ein von den Wassermassen mitgerissener PKW mit einem Kran-LKW geborgen werden.
Im Tageslicht wurde schließlich nach und nach das wahre Ausmaß dieses Unwetters ersichtlich. Nach wie vor kämpften die Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Wasser- und Schlammmassen. Zur Unterstützung standen mittlerweile zusätzlich drei technische Züge des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck/Mur im Einsatz. Da ein Ende der Einsätze noch lange nicht in Sicht ist, wurden weitere KHD-Einheiten aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Graz-Umgebung, Hartberg und Weiz angefordert. Somit wurden insgesamt rund 80 Fahrzeuge und 340 Feuerwehrkameraden eingesetzt.
Um die Feuerwehreinsatzkräfte zu koordinieren, wurde im Altstoffsammelzentrum Aflenz ein Führungsstab des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck/Mur eingerichtet.
Gegen 20:00 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte, nach einem kräftezerrende Tag, vorübergehend in die Rüsthäuser ein. Nach etwa 21 Stunden Einsatz für die Feuerwehren Graßnitz und Thörl, wurden in den beiden Einsatzgebieten rund 150 Schadensstellen erfolgreich abgearbeitet.